Immer noch ‘Falsche Propheten’
Zur kritischen Theorie der ‘neuen Montagsdemos’
Seit dem Frühjahr dieses Jahres tummeln sich auf deutschen Straßen die sog. „Mahnwachen für den Frieden“ oder „Montagsdemos“. Nachdem diese für einige Wochen in Presse und Öffentlichkeit breit thematisiert wurden, scheint es inzwischen still um sie geworden zu sein. Doch die Hauptprotagonisten dieser selbsternannten Protestbewegung touren weiterhin wöchentlich durch die Republik und sprechen vor wachsendem Publikum.
Angeprangert werden u.a. „der Krieg“, die Machenschaften einer ominösen, supranationalen „Finanzoligarchie“, die „Mainstreammedien“ und „Marionetten-Politiker“. Appelliert wird an „das Volk“ sich zu einer „Bewegung“ und zur Aktion gegen ‘das große Ganze’ zusammenzufinden. Doch so wenig Teilnehmerinnen und Teilnehmer der neuen „Montagsdemos“ darüber hinausgehend zu wissen scheinen, wofür oder wogegen sie konkret auf die Straße gehen, was sie wollen und wie sie dies erreichen, so vage aber lautstark bleiben die Hauptprotagonisten in ihren Anklagen und Äußerungen.
In Vortrag und Diskussion wird das Phänomen im Hinblick auf dessen gesellschaftliche und psychologische Aspekte kritisch durchleuchtet. Insbesondere wird es darum gehen anhand der Hauptthemen einiger Protagonisten Grundzüge einer kritischen Theorie der „neuen Montagsdemos“ zu skizzieren.