Thomas Land

Sven Gringmuth: Was war die Proletarische Wende?

Ein Beitrag zur Mentalitätsgeschichte der bundesrepublikanischen Linken

Die ‚Proletarische Wende‘ am Ende der 1960er Jahre bildete den Auftakt zur Entstehung der K-Gruppen in der Bundesrepublik und Westberlin: Wer es ernst meinte mit der proletarischen Revolution, musste sich fortan parteiförmig organisieren, in die Betriebe und Fabriken gehen sowie die bürgerliche Lebensform hinter sich lassen. Die Studentenbewegung der 1960er Jahre wurde kurzerhand zur ‚internen Angelegenheit der Bourgeoisie‘ erklärt. Was vielen als ein unverständlicher Bruch mit den Zielen und Idealen der ‚68er‘ erscheint, interpretiert Gringmuth als Kontinuität. Die ‚dogmatischen‘ K-Gruppen waren kein Ausrutscher einer spontaneistischen Studentenrevolte, sondern deren Folge. Im Rezensionsessay wird der Argumentationsgang von Gringmuths Arbeit rekonstruiert und nach methodisch-konzeptionellen Schwächen gefragt.

zum Text:

Eine stark gekürzte Version des Textes erschien zuerst in Arbeit - Bewegung - Geschichte 2022/1, S. 162-165.