Fachschaft Philosophie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Postmoderne Rassentrennung

an der Uni – antirassistisch, empowernd und dekolonisierend

Am 31.10.2018 veranstaltete das feministische Referat der Uni Oldenburg einen antirassistisch intendierten „Praxisworkshop Empowermentyoga“ mit der Autorin und Künstlerin Noah Sow. Bereits am Titel ließ sich erkennen, dass es bei einer schlichten Verabredung zum zwar esoterisch angehauchten, aber im Grunde harmlosen, gemeinsamen Meditieren und Entspannen nicht bleiben konnte. Da die Differenz zwischen privater und öffentlicher Sphäre in der Postmoderne hinfällig geworden ist, bekommen noch die trivialsten alltäglichen Verrichtungen – Kochen, Feiern, Körperpflege, Sport treiben – die Weihe widerständiger und subversiver Praktiken verliehen. So auch in diesem Fall. Es sollte um nichts weniger gehen als um eine „angewandte Dekolonisierung im Körper“. Diese diene der „Vorbeugung und Linderung von Activist Burnout“, versprach der Ankündigungstext. Dem praktischen Teil sollte ein „Input über die dekolonisierenden Aspekte von Yoga“ vorangehen, das als ein „System von Körper, Geist und Seele“ zu begreifen sei, während es im Westen „kolonisiert falsch“ als „gymnastiklastige Turnstunde“ missverstanden werde. Da dieser Workshop exemplarisch für das Veranstaltungsprogramm des FemRefs und anderer antirassistischer Gruppen steht, lohnt eine genauere Nachbetrachtung, die zugleich Modell einer Kritik am postmodernen Antirassismus insgesamt sein soll.

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(zuerst hier veröffentlicht: https://uol.de/fsphilo/)