Heiner Ganßmann

Über den Individualismus in Ökonomie und Soziologie

 [1] "Die Ökonomie ist die erste Ursache des Elends, und die theoretische und praktische Kritik hat sich zunächst auf sie zu richten ..." (Horkheimer 1957, S. 197). Dieses Postulat Max Horkheimers versuche ich, mit den folgenden Ausführungen ernstzunehmen - vielleicht ein wenig abweichend von der Tradition der "Kritischen Theorie", in der ökonomiekritische Arbeiten seit den 30’er Jahren sehr selten geworden sind. Zudem abweichend von Horkheimers Intention, indem ich im folgenden versuche, nicht allein die realen ökonomischen Verhältnisse für das Elend, sondern auch das Elend der ökonomischen Theorie für das der Soziologie verantwortlich zu machen. Letzteres Unterfangen erscheint mir zwar nicht dringlicher als das erstere, aber es dient der Klärung der Voraussetzungen, unter denen eine Kritik der Soziologie einen Beitrag zur Theorie der bürgerlichen Gesellschaft darstellen kann.

I

Zum Thema: Über den Individualismus in Ökonomie und Soziologie kann in diesem Rahmen keine erschöpfende Abhandlung erwartet werden. Ich beziehe mich vordringlich auf die in jüngster Zeit geführte Debatte über den Methodologischen Individualismus. Das Adjektiv "methodologisch" erscheint allerdings problematisch, weil eines der Ergebnisse der bisherigen Debatte ist, daß es sich bei der unter dem Etikett "Methodologischer Individualismus" vorgeschlagenen Erklärungsstrategien mitnichten nur um ein methodologisches Programm handelt. Vielmehr stehen Grundentscheidungen der sozialwissenschaftlichen Theoriebildung zur Diskussion.

Diese Diskussion wurde ausgelöst durch Arbeiten von Hayek und Popper; die wichtigsten kontroversen Positionen wurden durch Watkins und - im Gegensatz - von Mandelbaum und Goldstein formuliert (alle in: O’Neill, 1973). Die Anfänge der Debatte liegen schon einige Zeit zurück. Sie ist aber immer noch aktuell, zumal wenn sich zeigen ließe, daß jener Individualismus ein beständig reproduziertes Merkmal bürgerlichen Denkens ist. Zudem ist die wissenschaftspolitische Stoßrichtung des Theorieprgramms "Methodologischer Individualismus" (etwa in der Fixierung auf den Gegenpart: Holismus - Historizismus - dialektische Theorien der Geschichte, z.B. bei Watkins) nicht uninteressant. Auch abgesehen von z.T. grotesk verfälschenden Darstellungen des Marxschen Denkens bietet die Debatte Anlaß, im Rahmen marxistischer Theoriebildung Begriffe wie Handlung und Struktur auf ihren Stellenwert hin zu überdenken. [2]

Ich will auf die einzelnen Positionen in dieser Debatte nicht eingehen. Vielmehr möchte ich auf die Ursprünge des "Methodologischen Individualismus" in der ökonomischen Theorie zurückgehen, um dadurch der auf einem unbefriedigenden Stand steckengebliebenen Debatte eine neue Perspektive zu geben. Als Programm wird der "Methodologische Individualismus" zuerst ausdrücklich bei Schumpeter formuliert (in seiner Habilitationsschrift über "Wesen und Hauptinhalt der theoretschen Nationalökonomie" von 1908). Es läßt sich m.E. zeigen, daß der "Methodologische Individualismus" in der Schumpeterschen Fassung eine Antwort auf eine ganz bestimmte Problemlage in der Entwicklung der neoklassischen Ökonomie darstellt. Diese Problemlage ist selbst - wie ich zeigen will - typisches Produkt eines individualistischen Ansatzes, der aufgrund theorieimmanenter Schwierigkeiten teilweise zurückgenommen wird. In Kenntnis dieser (theoriegeschichtlichen) Situation empfiehlt es sich, die etwa von Watkins oder Hans Albert (1967) erhobene Forderung nach einer verallgemeinerten Anwendung des "Methodologischen Individualismus" zu problematisieren.

Bevor ich auf die genannte Probemlage und die Schumpetersche Reaktion eingehe, möchte ich kurz Watkins’ ursprüngliche Fassung des Prinzips des "Methodologischen Inidividualismus" ins Gedächtnis rufen: "This principle states that social processes and events should be explained by being deduced from (a) principles governing the behaviour of participating individuals and (b) descriptions of their situations" (Watkins, in: O’Neill, 1973, S. 149, Hevorh. H.G.)

Meine Behauptung ist, daß (a) dieses Problem der Erklärung sozialer Prozesse und Ereignisse qua Deduktion aus Verhaltensprinzipien von Individuen und Situationsbeschreibungen in der neoklassischen Wert- und Preislehre bereits - versuchsweise - durchgeführt wurde, und daß (b) der Schumpetersche "Methodologische Individualismus" eine Antwort auf das Scheitern eines derartigen Programms (im Watkins’schen oder auch Albert’schen Sinne) darstellt.

II

Zur Untermauerung dieser Behauptung sei der Erklärungsgang der ursprünglichen neoklassischen Wert- und Preislehre so kurz wie möglich vorgestellt. Dabei kommt es für unseren Zusammenhang weniger auf inhaltliche Aussagen als auf den formalen Aufbau und auf den sozialen Gehalt dieser Lehre an. Was in deren Rahmen unter "sozialem Gehalt" zu verstehen sei, wird sich zeigen.

Zur Kennzeichnung des elementaren Problembestands ökonomischer Theorien gehe ich von folgenden Voraussetzungen aus:

1. Die Erklärung der empirisch gegebenen "Preiserscheinung" (Schumpeter) bildet das erste Kardinalproblem der tradierten ökonomischen Theorieansätze.
2. Die "Preiserscheinung" wird qua Abstraktion vom Geld (das selbst eine eminent erklärungsbedürftige soziale Institution ist) dahingehend vereinfacht, daß sie sich als Tauschrelation zwischen (mindestens zwei qualitativ verschiedenen und quantitativ bestimmten) Gütern darstellt: nach der tradierten Terminologie als "Tauschwert". Mit anderen Worten: die Wertlehre bildet das Fundament der Preislehre.
3. Der Tauschwert ist ein soziales Phänomen, d.h. Voraussetzung seiner Bildung ist das wechselseitig aufeinander bezogene Verhalten (bzw. Handeln) von mindestens zwei Subjekten.

Akzeptiert man, daß die Kategorie des Tauschwerts das der Preiserklärung vorgelagerte, fundamentale Problem aller modernen ökonomischen Theorien bezeichnet, so ergeben sich Minimalforderungen für die theoretsche Konstruktion eines "Modells" zur Erklärung dieses Ausgangsproblems: es muß eine Handlungssituation repräsentieren, in der mindestens zwei Subjekte derart miteinander interagieren, daß sich eine intersubjektiv verbindliche Austauschrelation zwischen mindestens zwei Objekten (zunächst im Sinne von "Sachen", d.h. nicht-sozialen Objekten) ergibt. Schematisch läßt sich eine derartige Handlungssituaton wie folgt darstellen:
S1 S2
O1 O2

Zwischen den vier Elementen, den Subjekten S1, S2 und den Objekten O1, O2 bestehen sechs Relationen (oder besser: Bündel von Relationen), die in dem Sinne gerichtet sind, daß sie nur von Subjekten ausgehen können. Die genannten Relationen sind also subjektive "Leistungen". Durch die Analyse dieser Relationen müssen sowohl Möglichkeit als auch quantitative Ausprägung einer siebten Relation begründet werden: die Austauschrelation oder der Tauschwert, gemeinhin in Gleichungsform notiert, z. B.

x Ware A = y Ware B

bei Marx, oder

x O1 = y O2

wobei x, y die jeweilige Anzahl von Einheiten bezeichnen. Obwohl sich das Schema einer derartigen 2-Personen Handlungssituation, der ökonomischen Dyade, auch zur Diskussion anderer Theorieansätze verwenden lässt [3], geht es hier nur um die neoklassische Wert- und Preislehre. Wie werden in deren Rahmen Möglichkeit und quantitative Bestimmtheit begründet? Wie wird im Zuge dieser Begründung die Komplexität der - gleichwohl elementaren - Handlungssituation reduziert, also von bestimmten Relationen oder deren Ausprägungsformen abstrahiert? [4]

III

Für unseren Zweck, eine Aufhellung der theorieimmanenten Problemlage, die Schumpeter zur Formulierung eines methodologisch.individualistischen Programms führte, ist es unnötig, auf die modernen Ausprägungsformen der neoklassischen Ökonomie einzugehen. [5] Ich charakterisiere deshalb den Erklärungsgang der neoklassischen Wertlehre kurz in der Fassung ihrer Begründer. Genauer: anhand der österreichischen Variante. Deren Unterschied zur angelsächsischen und Lausanner Schule betrifft hauptsächlich Konsequenzen aus dem hier diskutierten Problem des Grundansatzes der subjektivistischen Wertlehre.

Ausgangspunkt ist eine Verlagerung des Wertproblems gegenüber dessen Ort in der klassischen Ökonomie. Wert (im Unterschied zum Tauschwert) wird nicht mehr länger als an "Sachen" gebundener Ausdruck einer sozialen Beziehung aufgefaßt, sondern als Beziehung zwischen einem isoliert gedachten Subjekt und einem "Gut" (d.i. einer "Sache", deren Konsumtion Bedürfnisse irgendwelcher Art befriedigt). Diese Beziehung ist quantitativer Bestimmung zugänglich durch das sog. Gesetz vom abnehmenden Nutzen - oder Grenznutzen. Für die prinzipielle Erklärung des Tauschwerts (der quantitativ bestimmten Austauschrelation) bedarf es - wie es scheint - nur einer zusätzlichen Annahme: daß die Wirtschaftssubjekte sich als Nutzenmaximierer verhalten. Tatsächlich liegt den Modellen vom "isolierten Tausch" (dem Tausch zu zweien) ein ganzes Bündel zusätzlicher Annahmen zugrunde. Diese Annahmen betreffen spezifische Eigentumsverhältnisse, spezifische Bedürfnislagen und Informationen über Tauschchancen. Wichtig für unseren Zusammenhang ist jedoch zweierlei: Erstens wird in der subjektivistischen Tauschlehre . im Kontrast zu dem erheblichen "psychologischen" Aufwand bei der Begründung der Gesetze vom Grenznutzen - von der sozialen Dimension der der Preisbildung zugrundegelegten individuellen Akte abstrahiert. Bezogen auf obiges Schema: die direkten S-S-Relationen werden genausowenig einbezogen wie die S-O-Relationen, soweit die sozial determiniert sein könnten. Zweitens bleibt auf dieser Basis eine quantitativ eindeutige Bestimmung der Austauschrelation beim "isolierten Tausch" unmöglich. [6]

Für diese Erklärungslücke läßt sich die Tatsache verantwortlich machen, daß über die quantitative Ausprägung der je subjektiven Nutzenschätzungen theoretisch nur Ungenügendes auszumachen ist. Die Nutzenschätzungen müssen bei den Tauschpartnern verschieden sein, damit überhaupt ein Tasch zustandekommt, und die Subjekte ihren Vorteil maximieren können. Das Ausmaß dieser Verschiedenheit der Nutzenschätzungen - mit denen die Tauschenden fix und fertig ausgestattet sind, bevor sie in den Tauschakt eintreten - entscheidet über den Spielraum für die "Preisbildung". [7] Wie dieser Spielraum faktisch ’ausgefüllt’ wird, ist kein Problem der ökonomischen Theorie als solcher mehr.

IV

Wir sehen also, daß die neoklassische Ökonomie, in ihrer ursprünglichen Fassung als subjektivistische Wertlehre, von monologisch konstituierten Subjekten ausgeht. Wir sehen weiter, daß von diesem Ausgangspunkt her nur eine sehr lückenhafte "Erklärung" des fundamentalen Problems jeder (modern-bürgerlichen) Theorie möglich ist. Und wir sehen drittens, daß die Erklärungslücke genau da auftritt, wo im Erklärungsgang erstmals ein "sozialer Prozeß oder ein soziales Ereignis" aus Verhaltensdispositionen und Situationsbeschreibungen qua Deduktion - im Sinne von Watkins’ Prinzip - erklärt werden soll.

Warum der neoklassische Ansatz nicht bereits zu dem Zeitpunkt aufgegeben wurde, als diese Erklärungslücke offensichtlich wurde (d.h. spätestens seit Edgeworth, 1881, S. 20, 29u.ö. [?]), wird nur verständlich, wenn man sich den weiteren Gang der Theorie vor Augen hält. Es ist die Funktion von Gleichgewichtsmodellen bei vollständiger Konkurrenz, jene Erklärungslücke zu schließen, die sich bei Betrachtung des isolierten Tauschs auftut. Fragt man jedoch das Modell der Preiserklärung bei vollständiger Konkurrenz auf einen Zuwachs an sozialem Gehalt gegenüber dem einfachen Tauschmodell hin ab, so zeigt sich, daß eigentlich nur in einer Hinsicht von einem derartigen Zuwachs die Rede sein kann: es wird eine strenge Interdependenz zwischen den Marktteilnehmern eingeführt, die in möglichst großer Zahl vorausgesetzt werden müssen. Dies geschieht mit Hilfe einer Bedingung vom Typus des Jevons’schen "law of indifference" (Jevons, 1871, S. 135 - 139), das besagt, daß auf einem Markt für ein und dasselbe Gut nur ein einheitlicher Preis gelten kann. Eine derartige Bedingung impliziert zugleich eine Gleichgewichtsvorstellung, indem die relativen Preise der Güter konsistent in dem Sinne sein müssen, daß z.B. Dreieckssaustauschaktionen keinen Vorteil mehr bringen können. Damit ist der relative Preis jedes einzelnen Gutes abhängig von den Preisen aller andern Güter im Marktsystem, und jeder Marktteilnehmer abhängig von allen andern Marktteilnehmern. Resultat: die vollständige Interdependenz der Wirtschaftssubjekte hinsichtlich der Austauschverhältnisse und - qua Implikation - der Bedürfnisbefriedigung. Mit dem Theorem vom Gleichgewicht bei vollkommener Konkurrenz ist nun tatsächlich eine Erklärung des Marktpreissystems möglich, sieht man von Beweisproblemen und Problemen der Begründungsfähigkeit von Annahmen mal ab. [8] Die Kosten dieses Erfolgs sind aber nicht unbeträchtlich. Sie bestehen in einer stillschweigenden Verschiebung des Erklärungsziels der subjektivistischen Wertlehre.

Hans Mayer, einer der letzten Vertreter der reinen österreichischen Schule, hat diese Verschiebung als "eine Wandlung des Problems von der Frage nach dem Bildungsgesetze des Preises zur Frage nach den simultanen Entsprechungsverhältnissen der Preise zu den Grenznutzen und den Gütermengen der Wirtschaftssubjekte" (Mayer, 1932, S. 187) beschrieben. Die Differenz zwischen beiden Problemstellungen versuchte Mayer noch mit der Unterscheidung von "kausal-genetischen" und "funktionellen" Theorieansätzen einzufangen, wobei er die "Österreicher" dem ersten, die angelsächsischen und Lausanner Ökonomen dem zweiten Ansatz zuordnet. Von den systematischen Problemen einer Gesellschaftstheorie her gesehen, können wir verallgemeinernd sagen, daß es sich bei der ursprünglichen subjektivistischen Wertlehre um den impliziten Versuch einer "Konstitutionstheorie" der Gesellschaft handelt. Der Wechsel zum funktionalistischen Erklärungsmodus in der Gleichgewichtsökonomie bedeutet hingegen - auf die allgemeinere Ebene der Gesellschaftstheorie übertragen - einen Wechsel von dieser Konstitutionstheorie zu einer Systemtheorie, die dem Erzeugungsvorgang von sozialen Ereignissen und Prozessen - sofern er überhaupt bedacht wird - "subjektlose" Strukturen zugrundelegt.

Die Differenz zwischen den beiden - zugegebenermaßen nur tentativ klassifizierbaren - Typen der Gesellschaftstheorie kann ich hier nur am Beispiel erläutern. Dazu will ich kurz auf die Position eingehen, die Schumpeter in dem genannten Wechsel der Erklärungsziele der neoklassischen Ökonomie einnimmt.

V

Schumpeter ist der erste, der diesen Wechsel klar offenlegt und trotz - oder vielleicht auch gerade wegen - seines pragmatischen Verhältnisses zu Methodenfragen radikale Konsequenzen zieht. Wenn die neoklassische Ökonomie Preise erst unter der Annahme vollständiger Konkurrenz in einem zum Gleichgewicht tendierenden Marktsystem bestimmen kann, darf der ganze mühsame und nur Lücken offenbarende Erklärungsgang der älteren Theorie - der Versuch, im Ausgang vom Subjektiv-Individuellen Soziales zu rekonstruieren - als Ballast über Bord geworfen werden. Schumpeter vollzieht diesen Schritt in der Abkehr vom "ontologischen" Individualismus der Begründer der subjektivistischen Wertlehre. Diese hatten ja in ihrer schrittweisen Herleitung des Preisphänomens aus individuellem Handeln mit naiven Tatsachenbehauptungen über die Psyche der Wirtschaftssubjekte (als Voraussetzung des Marktsystems) operiert. Gültig bleibt nun zwar die Grundannahme der neoklassischen Ökonomie von der Unabhängigkeit der vorausgesetzten subjektiven Nutzen- und Wertschätzungen. Sie erhält aber erst bei Schumpeter den Status eines lediglich methodologischen Hilfsmittels. Schumpeter erkennt die "Tatsache, daß der Mensch allein nicht leben könne und nur aus seinem sozialen Milieu heraus zu verstehen, ferner tausenderlei sozialen Einflüssen unterworfen sei, welche an dem Einzelnen schlechterdings nicht studiert werden können" (1908, S. 92), ohne weiteres an. Aber, so Schumpeter, für die reine ökonomische Theorie "ist das alles gleichgültig. Nicht darauf kommt es uns an, wie sich diese Dinge wirklich verhalten, sondern wie wir sie schematisieren und stylisieren müssen, um unsere Zwecke möglichst zu fördern" (1908, S. 93f.). Der Methodologische Individualismus bedeutet dann nur noch, "daß man bei der Beschreibung gewisser wirtschaftlicher Vorgänge von dem Handeln der Individuen ausgehe. Die Frage ist nun lediglich, ob dieser Ausgangspunkt zweckmäßig sei und ausreichend weit führe ... Das aber ist lediglich eine methodologische Frage ohne jede prinzipielle Bedeutung" (1908, S. 90f.). Daß einer derartigen methodologischen Entscheidung keine prinzipielle Bedeutung zukomme, läßt sich bestreiten. Nicht nur aus dem genannten Grund, wonach der Wechsel zu einer funktionalistischen Betrachtung der ökonomischen Verhältnisse mit einer stillschweigenden Verschiebung des Erklärungszieles der subjektivistischen Wertlehre einhergeht. Das Aufgeben jenes alten, mit Mayer gesprochen: kausal-genetischen, Erklärungszieles erscheint vielmehr zwingend geboten, da es offenbar mit den innerhalb des neoklassischen Ansatzes zur Verfügung stehenden Mitteln nicht zu erreichen war. Aber der Methodologische Individualismus im Schumpeterschen Sinne leitet zugleich einen weit bedeutsameren Wechsel im Erklärungsanspruch der bis heute dominierenden (mikro-)ökonomischen Theorie ein: ich meine das - mit dem Wechsel zur systemtheoretischen Perspektive verbundene - implizite Aufgeben des Anspruchs auf empirische Erklärung, den Wechsel zu einer Theorie mit lediglich normativ-analytischem Status, einer Logik der wirtschaftlichen Entscheidungen. Denn wenn die Theorie einerseits der Aufgabe enthoben ist, die "Tatsache, daß der Mensch allein nicht leben könne", systematisch in Rechnung zu stellen, andererseits am Individualismus als theoretischem Grundpostulat (durch Formulierung individueller Verhaltensmaximen) festgehalten wird, ist nicht absehbar, wie systematisch empirisch relevante Aussagen erzeugt werden sollen.

VI

Obwohl diese Argumentation sicherlich der weiteren Untermauerung bedarf, muß ich zum Schluß kommen. Ich bin sozusagen noch mindestens zwei Dinge schuldig: einmal einen Rückbezug zu meinem Ausgangspunkt, der modernen Debatte über den Methodologischen Individualismus; zum anderen eine Verallgemeinerung der hier besprochenen Probleme im Hinblick auf die Erarbeitung einer Gesellschaftstheorie - oder besser: einer Theorie der bürgerlichen Gesellschaft, soweit sie einen Rahmen für die arbeitsteiligen Einzelwissenschaften von Ökonomie und Soziologie abgeben kann.

Zum ersten: Nach unserem theoriegeschichtlichen Rückblick erscheint es als eine schlechte Ironie, daß sich heute verhaltenstheoretisch orientierte Empiristen in den Sozialwissenschaften unter dem Programm des Methodologischen Individualismus zusammenfinden. Die ursprüngliche Funktion des Programms bei Schumpeter, der sich - nebenbei bemerkt - plumpester positivistischer Argumente gegen die damals vorherrschende Form der psychologischen Reduktion bediente, war implizit, den Wechsel von einer in Schwierigkeiten geratenen Wirtschaftslehre mit empirischem Anspruch zu einer Entscheidungslogik (oder Theorie strategischen Handelns) zu ermöglichen. Die Genesis eines derartigen Theorieansatzes besagt zwar nicht notwendig etwas über seine Geltung, aber vor dem Hintergrund dieses Entstehungszusammenhangs mutet es schon merkwürdig an, wenn - z.B. von Hans Albert (1968) - einerseits unter dem Banner des Methodologischen Individualismus der Charakter der Neoklassik als Entscheidungslogik attackiert wird, andererseits in den als Basis für alle Sozialwissenschaften herangezogenen Theoremen der verhaltenstheoretischen Soziologie unschwer die Grundannahmen und Probleme der neoklassischen Ökonomie in neuem Gewande wiederzuerkennen sind. So etwa, wenn Homans (1958) ’Behavior as Exchange’ konzipiert. Erschwerend kommt hinzu, daß es im Rahmen behavioristischer Ansätze wesentlich schwieriger sein dürfte, zu inhaltlich triftigen Aussagen über soziale Phänomene zu gelangen, als für die ältere, mit Kategorien sinnhaften Handelns operierende ökonomische und soziologische Theorie.

Damit komme ich zu meinem letzten Punkt: Was kann eine Betrachtung der Geschichte und des Erklärungsganges der neoklassischen Ökonomie für die Erarbeitung einer Gesellschaftstheorie lehren? Dazu in einer über das hier Erörterte hinausreichenden Perspektive einige Bemerkungen. Es gibt m.E. erstens Hinweise darauf, daß die neoklassische Ökonomie der Soziologie nach wie vor vorangeht in der Ausschöpfung eines subjektivistisch-individualistischen Theorieprogramms, das mit der Grenznutzenschule inauguriert wurde. [9] Es gibt zweitens Hinweise darauf, daß derartige elementaristische Ansätze ihren notwendigen Gegenpol finden in Systemtheorien. In der Theorie von Walras (vgl. 1873, S. 9) läßt sich z.B. ein bewußtloser Umschlag von einem individualistischen Ansatz zur Darstellung eines ’subjektlosen’, selbst-regulativen Martksystems beobachten, wobei schon Walras, wie nach ihm alle ökonomischen oder soziologischen Systemtheorien, ohne einen quasi-normativen Gleichgewichtsbegriff nicht auszukomen scheint. Dies wirft Fragen an soziologische Systemtheorien auf: a) bezüglich der Annahmen über die globalen Mechanismen der Selbst-Regulation und deren Fluchtpunkte; b) bezüglich der Annahmen über individuelle Handlungsdipositionen; und c) bezüglich des empirisch-analytischen Status solcher Theorien. Eine grobe Durchsicht soziologischer Theorieansätze legt drittens die Vermutung nahe, daß sie sich in einer sehr spezifischen Weise in Abhängigkeit von der tradierten ökonomischen Theorie bewegen, auch wenn sie mit dem Anspruch auf allgemeine Gesellschaftstheorie formuliert werden. Ich meine die fast durchgängige Beschränkung soziologischer Theorien auf die Konzeptualisierung ’reiner’ Subjekt-Subjekt-Beziehungen und deren Regelung durch Normen, Werte etc. Die damit implizierte Trennung der Objektbereiche von Ökonomie und Soziologie erscheint mir nicht nur willkürlich [10], sondern geht m.E auch an dem Problem einer Theorie der bürgerlichen Gesellschaft vorbei. Eine deren Grundannahmen lautet seit Hobbes und Locke, wenn ich Macpherson (1962) in seiner Theorie des Besitzindividualismus folgen darf: "Human society consists of a series of market relations" (S. 264). Die neoklassische Ökonomie versucht diesen Zustand, der so irreal nicht ist, getreulich abzubilden. Die Soziologie tendiert dazu, ihn zu ignorieren. Eine an die Tradition des Marxschen Denkens anknüpfende Kritik der Sozialwissenschaften kann beiden auf die Sprünge helfen und zur Erarbeitung einer Theorie der Gesellschaft führen, die auf der Höhe ihres Gegenstandes und ihrer Zeit ist. Dazu im folgenden Anhang einige prinzipielle Bemerkungen, die die Marxsche Problemstellung verdeutlichen sollen.

Anhang: Das Problem der Gesellschaft bei Marx

In der Perspektive des Individualismus stellt sich das klassische Problem der Einheit der Gesellschaft als eines der Konstitution: Gesellschaft soll aus dem Handeln bzw. Verhalten vorgesellschaftlicher Subjekte hervorgehen. Verallgemeinert ergibt sich aus diesem Zugang, daß das Problem der gesellschaftlichen Einheit in - mit Hegel gesprochen - die "leere Mitte" zwischen vier Polen fällt, wenn man von einer doppelten Dichotomie zwischen Handlungs- und Systemtheorien einerseits, Ökonomie und Soziologie andererseits ausgeht. Das ist stark verallgemeinert und vereinfacht, nicht nur was den Gegensatz von System- und Handlungstheorien, sondern auch den zwischen Ökonomie und Soziologie und die Beschränkung auf diese beiden Disziplinen)) angeht. Schon in der Dimension der begrifflichen Ausgangspunkte sozialwissenschaftlicher Theoriebildung läßt sich ein bedeutend weiterer Rahmen aufspannen, als er durch die Dichotomie von Handlung und System umrissen ist. Man kann also bei bloßer Berückschtigung der Differenzierung zwischen Handlungs- und Systemtheorien kaum zurecht von der Soziologie oder der Ökonomie sprechen - zumal der Hinweis leicht fällt, daß in etlichen Ausprägungsformen nicht nur der genannten Wissenschaften sehr wohl jenes klassische Problem der Gesellschaftstheorie bearbeitet wurde. So geht z.B. Simmel (1908, S. 25f.) (ähnlich wie Max Aller (1925)) das Problem der Einheit der Gesellschaft in Analogie zu Kant mit der Frage an: "Wie ist Gesellschaft möglich?". In Parsons’ (1951) Theorie sozialer Systeme nimmt das sog. Hobessche Problem der Ordnung einen zentralen Stellenwert ein. Die Auflistung ließe sch fortsetzen. Aber ich will hier nur darauf hinweisen, daß das Problem der gesellschaftlichen Einheit in einer mehr oder weniger - meist weniger - expliziten Form der Arbeit in den sozialwissenschaftlichen Fachdisziplinen unterliegt, und nicht eine mehr oder weniger willkürlich ausgewählte Behandlungsweise des Problems diskutieren.

Wenn ich dennoch die These vertrete, daß das Problem der gesellschaftlichen Einheit in die "leere Mitte" zwischen Ökonomie und Soziologie einerseits, Handlungs- und Systemtheorien andererseits fällt, so unterstellt dies folgende Auffassung: jede sozialwissenschaftliche Theorie muß, wenn auch nur implizit, auf eine bestimmte Strategie zur Lösung jenes Problems hin angelegt sein oder es als bereits gelöst supponieren. Bürgerliche Theorien zeichnen sich (a) durch Ignorieren des Problems oder (b) durch das Verfolgen aussichtsloser Lösungsstrategien aus. Das ist eine starke Behauptung, für die ich den Beweis zugegebenermaßen nicht (oder noch nicht) antreten kann. Im Rahmen der marxistischen Diskussion hat sie immerhin den Vorteil, das Merkmal der "Bürgerlicheit" von Theorien an inhaltliche Kritierien zu binden. Die Behauptung setzt zumindest voraus eine Vorstellung darüber, wie im Rahmen einer Theorie der bürgerlichen Gesellschaft eine mögliche Lösung des Problems der gesellschaftlichen Einheit aussehen kann.

Ich möchte diese Vorstellung präzisieren, indem ich auf das oben benutzte "Modell" der ökonomischen Dyade zurückgreife und versuche, die differentia specifica des Marxschen Ansatzes zu erläutern. Meine Frage lautet dann: Wie kann Marx die spezifische Form der Einheit der bürgerlichen Gesellschaft begründen, ohne sich ersichtlich auf die Analyse der S-S-Relation zu stützen, die ich als die Domäne der traditionellen Soziologie beschrieben habe? Tatsächlich wird in der Soziologie üblicherweise die Möglichkeit der "sozialen Interaktion" auf die Existenz intersubjektiv verbindlicher Normen und Werte zurückgeführt. Damit spitzt sich das Problem der Einheit der Gesellschaft auf die Begründung derartiger "faits sociaux" (Durkheim, 1895) wie Recht und Moral zu, die z.B. in Systemtheorien als "emergente Eigenschaften" von Sozialsystemen eingeführt werden. Habermas etwa ist mit diesem Vorgehen zurecht unzufrieden und unternimmt es deshalb, die Genese derartiger sozialer Regeln aus kommunikativem Handeln zu rekonstruieren. Bei Marx finden wir zunächst nichts dergleichen. Dennoch unterliegt seiner Theorie der Anspruch, im Ausgang von der Kritik der politischen Ökonomie eine systematische Wissenschaft der sozialen Realität (des Kapitalismus) zu entfalten. Im Nachvollzug der Eingangskapitel des "Kapital" läßt sich zeigen, daß Marx das Problem der gesellschaftlichen Einheit mitnichten ignoriert, sondern von einer für ihn spezifischen Prämisse ausgeht. Sie lautet: "Der Maßstab der ’Gesellschaftlichkeit’ muß aus der Natur der jeder Produktionsweise eigentümlichen Verhältnisse, nicht aus ihr fremden Vorstellungen entlehnt werden" (Marx, 1867, S. 238)

Unter Einhaltung dieser methodischen Vorschrift beginnt Marx seine Untersuchung der "Gesellschaften, in denen Warenproduktion herrscht", mit einer Analyse der O-O-Relation. Er untersucht sie auf die Bedingungen ihrer Möglichkeit hin. Sein Resultat: Die O-O-Relation, der Tauschwert als Erscheinungsform des Werts, ist nur möglich als Ausdruck einer spezifischen Form der S-O-Relationen, d.h. eine spezifische Art der Gesellschaftlichkeit der Arbeit ist Bedingung des Tauschs als Grundform der Vergesellschaftung im Kapitalismus.

Den einzelnen Implikationen dieser Begrifflichkeit kann und will ich hier ncht näher nachgehen, sondern sie lieber dadurch erläutern, das ich typische Mißverständnisse des Marxschen Ansatzes diskutiere. Sie lassen sich grob zusammenfassen im Ökonomismus-Vorwurf, der in unterschiedlichen Graden der ’sophistication’ formuliert wurde. Mit der Marxschen These, daß die Art der Gesellschaftlichkeit der Arbeit Basisform der Einheit der bürgerlichen Gesellschaft ist, kann jedoch nicht gemeint sein, daß z.B. soziale Integration ohne normative Regelungen statthaben kann. Das zeigt schon der Stellenwert an, den Marx rechtlichen Rahmenbedingungen des Austauschs gibt. Weiter ist auch nicht gemeint - und damit komme ich zu Argumenten, wie sie von Habermas (1967), Wellmer (1969) u.a. vorgebracht wurden -, daß Vergesellschaftungsprozesse auf die Dimension instrumentellen Handelns (sprich: Arbeit) reduziert werden könnten. Marx benutzt weder einen naiven Begriff der Arbeit schlechthin, noch einen unreflektierten Begriff der gesellschaftlichen Arbeit. Zwar gilt die konkret nützliche Arbeit als Naturvoraussetzung des Daseins der Gattung, aber als solche entscheidet sie überhaupt nichts über die Form der Vergesellschaftung. Marx unterscheidet vielmehr verschiedene Arten der Gesellschaftlichkeit der Arbeit, setzt also weiter voraus, daß Arbeit immer schon gesellschaftliche Betätigung ist. Nur für den Kapitalismus bestimmt sich jene Art der Gesellschaftlichkeit der Arbeit als abstrakt menschliche Arbeit. Deren Verausgabung gilt Marx als Basis einer Form der Vergesellschaftung, in der real von allen sonstigen Charakteren, Eigenschaften und Beziehungen der vergesellschafteten Indivduen abstrahiert wird. Insofern verkennt z.B. der Vorwurf, Marx reduziere kommunikatives Handeln unzulässig auf instrumentelles, sowohl den Marxschen Ausgangspunkt als auch den kritischen Impuls seiner Theorie. Marx ist einerseits über einen bürgerlichen Begriff der Arbeit hinaus, in dem diese als Betätigung von Monaden aufgefaßt wird. Andererseits läßt er selbst im Anzielen des Fluchtpunktes einer unmittelbar gesellsschaftlichen Arbeit jenseits des Kapitalismus die Dimension freien menschlichen Handelns nicht in der der Arbeit aufgehen: "Das Reich der Freiheit beginnt in der Tat erst da, wo das Arbeiten, das durch Not und äußere Zweckmäßigkeit bestimmt ist, aufhört; es liegt also der Natur der Sache nach jenseits der Sphäre der eigentlichen materiellen Produktion." (Marx, 1894, S. 828)

 [11]

Literaturverzeichnis

  • Adler, M. (1925), Kant und der Marxismus, Berlin.
  • Albert, H. (1967), Marktsoziologie und Sozialstruktur, in: Jahrbuch für Sozialwissenschaft 1/19, S. 1-65
  • Arrow, K.J., Debreu, G. (1954), Existence of an Equillibrium for a Competitive Economy, in: Econometrica, Vol. 22, S. 265-280
  • Böhm-Bawerk, E.v. (1889), Positive Theorie des Kapitals, 1. Bd., 4.A. Jena 1921
  • Danto, A.C. (1962), Methodological Individualism and Methodological Socialism, in: O’Neill (9173), S. 312-337.
  • Durkheim, E. (1895), Les Ràgles de la Méthode sociologique, 6.A., Paris 1912.
  • Edgeworth, F.Y. (1881), Mathematical Psychics, New York 1951,
  • Goldstein, L.J. (1956), The Inadequacy of the Principle of Methodological Individualism, in: O’Neill (1973), S. 264-276.
  • Habermas, J. (1967), Arbeit und Interaktion, in: ders., (1968), S. 9-47.
  • Habermas, J. (1968), Technik und Wissenschaft als ’Ideologie’, Frankfurt.
  • Habermas, J. (1976), Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus, Frankfurt.
  • Homans, G.C. (1958), Social Behavior as Exchange, in : American Journal of Sociology, 63, S. 597-606
  • Horkheimer, M. (1937), Nachtrag (zu: Traditionelle und Kritische Theorie), in: ders., Kritische Theorie, Bd. 2, Frankfurt 1968, S. 192-200.
  • Jevons, W.S. (1871), The Theory of Political Economy, Harmondsworth 1970.
  • Macpherson, C.B. (1952), The Political Theory of Possessive Individualism, 6.A., London 1975.
  • Mandelbaum, M. (1955), Societal Facts, in: O’Neill (1973), S. 221-234
  • Mandelbaum, M. (1957), Societal Laws, in: O’Neill (1973), S. 235-247
  • Marx, K. (1867), Das Kapital, Bd. 1, 1.A., Nachdruck des 1. Kapitels, in: Fetscher, I. (Hg.), Marx - Engels-Studienausgabe, Bd. 2, Frankfurt 1966, S. 216-246
  • Marx, K. (1894), Das kapital, Bd. 3, Marx - Engels-Werke Bd. 25, Berlin 1964.
  • Mayer, H. (1932), Der Erkenntniswert der funktionellen Preistheorien, in: ders., (Hg.), Die Wirtschaftstheorie der Gegenwart, Bd. 2, Wien 1932.
  • Parsons, T. (1951), The Social System, New York 1964.
  • O’Neill, J. (1973), Hg., Modes of Individualism and Collectivism, New York.
  • Schumpeter, J.A. (1908), Das Wesen und der Hauptinhalt der theoretischen Nationalökonomie, München.
  • Simmel, G. (1908), Soziologie, Leipzig.
  • Walras, L. (1873), Mathematische Theorie der Preisbestimmung der wirtschaftlichen Güter, Stutgart 1881.
  • Watkins, J.W.N. (1952), Ideal Types and Historical Explanation, in: O’Neill (1973), S. 143-165.
  • Wellmer, A. (1969), Kritische Gesellschaftstheorie und Positivismus, Frankfurt.

Heiner Ganßmann – Über den Individualismus in Ökonomie und Soziologie