Klaus Ronneberger
Auf dem Weg zur neofeudalen Stadt
Die soziale Realität in den Metropolen hat sich seit den achtziger Jahren grundlegend geändert. Der
Durchbruch des Neoliberalismus und die Unterminierung des sozialstaatlichen Klassenkompromisses
führen zu einer Neukonstitution gesellschaftlicher Territorialverhältnisse.
Während das Projekt des Fordismus eine Homogenisierung des Raums anstrebte, läßt sich der
Postfordismus als ein ‚Regime der Differenz‘ auffassen, bei dem die Unterschiedlichkeit von
Territorien und die Einzigartigkeit von Orten betont wird. Mit der verstärkten Ausrichtung der Städte
zu Konsumtionslandschaften intensiviert sich auch die ordnungspolitische Administration zentraler
Orte und Plätze, die sich vor allem gegen die Anwesenheit marginaler Gruppen richtet.