Thomas Land

Sabine Nuss: Keine Enteignung ist auch keine Lösung

Die große Wiederaneignung und das vergiftete Versprechen des Privateigentums

Nuss setzt bei den konkreten sozialen Bewegungen der Gegenwart an, um von ihnen ausgehend prinzipielle Fragen zu behandeln. Ihr Ausgangspunkt ist die Wohnungsproblematik, konkret: die Berliner Bürgerinitiative ‚Deutsche Wohnen & Co enteignen‘, die eine Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne anstrebt. Der Initiative wird von den Apologeten einer freien und sozialen Marktwirtschaft vorgeworfen, dass die Einschränkung des privaten Wohnungsmarktes gleichbedeutend mit einem Angriff auf ‚unser‘ Wirtschafts- und Gesellschaftssystem sei – inklusive all der damit verbundenen Vorteile. Eben diese Kritik nimmt Nuss zum Anlass, um die vermeintlichen Vorzüge einer auf Privateigentum basierenden Wirtschaftsweise zu prüfen.