Ingo Elbe | Sven Ellmers (Hg.)
Eigentum, Gesellschaftsvertrag, Staat
Begründungskonstellationen der Moderne
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Recht, Macht, Geldwert, Reichtum – nur einige zentrale Begriffe und gleichzeitig legitimatorische Grundlagen bürgerlicher Gesellschaften, die von prominenten Theoretikern wie Thomas Hobbes, John Locke, Friedrich Nietzsche oder John Rawls diskutiert wurden. Gängige – und praktisch folgenreiche – Konzeptionen von Eigentum, Gesellschaftsvertrag und Staat lassen sich auf diese Ursprünge zurückführen. Durch die systematische Untersuchung ideengeschichtlich relevanter Konzepte aus Gesellschaftswissenschaft, Rechts- und Staatstheorie in ihrer Verknüpfung mit aktuellen Debatten und Entwicklungen zeigen sich deutlich Kontinuitäten und Brüche im Diskurs der Moderne. So eröffnen die AutorInnen theoretische Ressourcen, die eine kritische Einschätzung sowie alternative Pfade von Theorie und gesellschaftlicher Entwicklung ermöglichen – jenseits der meist unbewusst vorausgesetzten Kategorien politischen und ökonomischen Denkens und Handelns.
Inhalt
– Ingo Elbe,
Privateigentum – „tief im Wesen des Menschen“ begründet?
John Lockes Formulierung des bürgerlichen Eigentumsbegriffs
– Jan Hoff,
Reichtum und Wert in der klassischen politischen Ökonomie – ein Beitrag zur Theoriegeschichte von William Petty bis zu David Ricardo
– Hendrik Wallat,
Die Affirmation des ‚Naturzustands’.
Nietzsches Ontologie der Herrschaft
– Fabian Kettner,
Das Scheitern der subjektiven Wertlehre und die Metaphysik des Geldes.
Zu Georg Simmels „Philosophie des Geldes“
– Hans-Peter Büttner,
Reichtum und Nutzen in der neoklassischen Wirtschaftslehre.
Eine Kritik der Grundlagen der subjektiven Werttheorie
– Gerhard Scheit,
Präliminarien des „Unstaats“.
Über die Einheit von Hans Kelsens reiner Rechtslehre und Carl Schmitts politischer Theologie – und ihre Kritik bei Leo Strauss und Franz Neumann
– Sven Ellmers,
Fiktionsweise ohne Phantasie.
Politischer Liberalismus und Gerechtigkeit bei John Rawls
– Hanno Pahl, Lars Meyer,
Soziologische Aufklärung gestern, heute, morgen: Luhmanns Systemtheorie der Gesellschaft als Fortschreibung Kritischer Theorie?
– Sabine Nuss,
Naturalisierung als Legitimationsstrategie.
Kritik der Debatte um geistiges Eigentum im informationellen Kapitalismus
Pressestimmen:
"in dem vorliegenden Band ... thematisieren die Autoren Defizite einzelner politiktheoretischer Ansätze, was gerade bei den aktuellen Debatten gewinnbringend ist."
(Zeitschrift für Politikwissenschaft, August 2009)
Verlag Westfälisches Dampfboot
342 S., ISBN 978-3-89691-756-0