Janne Mende
Begründungsmuster weiblicher Genitalverstümmelung. Zur Vermittlung von Kulturrelativismus und Universalismus
Die Frage, inwiefern kulturelle Praktiken einerseits als Kulturgut besonders schützenswert oder anerkennungswürdig seien, andererseits im universellen Anspruch, im ‚Blick von außen’ kritisiert werden können, beschäftigt die Sozialwissenschaften bis heute. Besonders brisant wird die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung/-beschneidung unter diesen zwei sich diametral gegenüber stehenden Perspektiven diskutiert. Im Vortrag soll einer vermittlungslogischen Möglichkeit nachgegangen werden, die emanzipatorischen Dimensionen beider Seiten in den Blick zu nehmen, ihre repressiven Aspekte aufzuheben und die Perspektive auf Verringerung von Leiden substantiell zu füllen.
Als Flyer
<doc417|left>
Janne Mende ist Politikwissenschaftlerin,
promoviert an der Uni Gießen zur Problematik von Kultur, Identität und Gruppenzugehörigkeit am Beispiel kollektiver Menschenrechtsforderungen und zur Frage eines Maßstabs für Kritik.
Aktuelle Veröffentlichung: Begründungsmuster weiblicher Genitalverstümmelung. Zur Vermittlung von Kulturrelativismus und Universalismus, Bielefeld: Transcript Verlag. Weitere Veröffentlichungen u.a.: Kultur, Volk und Rasse. Die deutsche Ethnologie im Nationalsozialismus und ihre Aufarbeitung, in: Anthropos, Internationale Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde, Jg. 106/2011, Nr. 2.